Da aktuell große Unsicherheit herrscht zum Thema selektive Entwurmung, haben wir für Euch die wichtigsten Fakten zusammengefasst:

Die Selektive Entwurmung?

Da aktuell große Unsicherheit herrscht zum Thema selektive Entwurmung, haben wir für Euch die wichtigsten Fakten zusammengefasst:

Wie funktioniert die Selektive Entwurmung?

Bei der Selektiven Entwurmung werden bei jedem Pferd eines Bestandes über das Jahr verteilt regelmäßig Kotproben mittels McMaster-Verfahren untersucht.
So lässt sich feststellen, wie viele Parasiteneier pro Gramm Kot jedes einzelne Pferd des Bestandes ausscheidet und man erhält so einen Hinweis auf den Infektionsdruck für alle Pferde auf der Weide.

Behandelt werden nur Pferde, die mit ihrer hohen Eiausscheidung (über 200 EpG) besonders zur Kontamination der Weide beitragen, oder jene Pferde, die zwar unter 200 Eiern pro Gramm Kot liegen, aber Krankheitssymptome zeigen.

Das McMaster Verfahren

Beim McMaster-Verfahren werden die Wurmeier angereichert und in der speziellen McMaster-Kammer gezählt. Die Anzahl der Eier pro Gramm Kot (EpG) wird quantitativ erfasst.

So kann man den Verlauf der Eiausscheidung über die gesamte Weidesaison hinweg genau verfolgen und Behandlungen gezielt erstellen.

Verwendet wird die McMaster-Untersuchung auch bei der Wirksamkeitskontrolle nach einer Entwurmung.

FAKTEN -zum Thema selektive Entwurmung:

Die selektive Entwurmung wurde NICHT entwickelt, um Chemie in Form von „Wurmkuren“ einzusparen. Im Allgemeinen sind die meisten Wurmkuren ganz gut verträglich.

Die selektive Entwurmung wurde entwickelt, um der rasanten Resistenzbildung der kleinen Strongyliden entgegenzuwirken.

Wichtig

  • Jungpferde unter 5 Jahren sind für die Selektive Entwurmung vollkommen ungeeignet, da das Immunsystem im jüngeren Alter noch nicht entsprechend gut arbeitet, um die Wurmbürde relativ konstant zu halten. Daher wäre es fahrlässig, bei Jungpferden selektiv zu entwurmen.

  • Ein Bestand ist auch niemals komplett wurmfrei. Auch Pferde, die regelmäßig in der Kotuntersuchung negativ sind, haben trotzdem welche, nur sind es eben relativ wenige, die wohl zum Zeitpunkt der Untersuchung keine/wenige Eier ausgeschieden haben. So können sich die Pferde also ständig infizieren - auch wenn man nur wenige Pferde hat.

  • Bandwürmer und Magendasseln werden durch das Selektive Verfahren nicht erfasst.

  • Adulte Strongyliden sitzen nicht in der Darmwand. Die Larven können sich in der Darmwand abkapseln (Larven scheiden aber ohnehin keine Eier aus), was sie bevorzugt zum Winter hin tun.

Im Frühjahr hat man dann bei geschwächten/jungen/alten Pferden das Krankheitsbild der larvalen Cyathostominose, wenn die Larven alle gleichzeitig schlüpfen und auswandern.

Die Pferdeleitlinien der ESCCAP (European Scientific Counsel for Companion Animal Parasites) sehen es vor, dass alle Pferde, die das Jahr über noch nicht behandelt worden sind, im Spätherbst behandelt werden müssen!

Hat man Bandwürmer im Bestand oder fliegen regional Magendasseln ist diese Wurmkur mit einem makrozyklischem Lakton (Moxidectin und Ivermectin gehören beide zu der Wirkstoffklasse der makrozyklischen Laktone) und Praziquantel (gegen Bandwurm) zwingend erforderlich.

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Hinweis: Antiparasitika sind verscheibungspflichtige Tierarzneimittel, die nur vom Tierarzt verordnet und abgegeben werden dürfen.

Hat Ihr Pferd möglicherweise Beschwerden im Verdauungsapparat  wie z.B. Kotwasser oder Gastritis?

Möchten Sie vorsorgen? Gerne sehe ich mir Ihr Tier an.

Sie können gerne Kotproben mit verschiedenen Profilen, z.B. auch Dysbiosescreens, über meine Praxis beauftragen. 

Rufen Sie mich an: 0151-15241019

© Texte mit freundlicher Genehmigung von Vetscreen.

Hinweis: Dieser Artikel ist eine Darstellung der Praxis KomplemenThera. Keinesfalls darf diese als allgemeine (Behandlungs)-empfehlung verstanden werden. Ebenso darf hieraus keine allgemeine Aussicht auf Heilung (Heilversprechen) abgeleitet werden. Bei dringenden und lebensbedrohlichen Notfällen, wie z.B. Verdacht auf Kolik, Magendrehung (Hund), größeren Verletzungen, starken Lahmheiten, (Verdacht auf) Vergiftungen muss umgehend ein Tierarzt//Tierklinik konsultiert werden. Ich werde ggf.  Behandlungen, die aus meiner Sicht der sofortigen Behandlung durch einen Tierarzt bedürfen, ablehnen.
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